CDU Mülheim an der Ruhr trauert um Franz Püll

Mülheimer CDU-Spitze würdigt Franz Püll

„Mit Franz Püll hat die Mülheimer CDU ihren politischen Nestor verloren, der ihr auch aus dem politischen Ruhestand heraus wichtige Impulse gegeben hat. Als politisch aktiver Handwerksmeister und als praktizierender Christ stand der ehemalige Stadtverordnete und Landtagsabgeordnete für eine gleichermaßen werteorientierte und pragmatische Politik, die die Alltagssorgen der Menschen aufgreift“, würdigt die Kreisvorsitzende der Mülheimer CDU, Astrid Timmermann-Fechter Franz Püll, der am 24. Dezember 2019 im Alter von 92 Jahren verstorben ist.

Die Vorsitzende der CDU-Ratsfraktion, Christina Küsters, würdigt die vorbildliche Lebensleistung des Verstorbenen: „Schon als junger Schornsteinfegergeselle hat er sich an der Spitze seines Berufsverbandes für die Belange seiner Kollegen eingesetzt. Später brachte er als selbstständiger Schornsteinfegermeister und als Familienvater seine Berufs- und Lebenserfahrung in die Kommunal- und Landespolitik ein. Sein Beispiel zeigt uns, dass unsere Demokratie auf das Engagement und Wissen ihrer Bürgerinnen und Bürger angewiesen ist, wenn sie lebensnahe Politik aus der Mitte der Gesellschaft heraus gestalten will.“

Astrid Timmermann-Fechter und Christina Küsters erinnern daran, was Franz Püll beim Festakt zum 70-jährigen Bestehen der Mülheimer CDU 2015 gesagt hat: „Ich habe den Krieg und seine Begleiterscheinungen miterlebt. Deshalb habe ich mich später in der CDU auch für die europäische Einigung eingesetzt, weil mir klar war, dass es nie wieder zu einem Krieg in Deutschland und Europa kommen darf. Als Handwerksmeister sah ich mich immer auch als politischer Vertreter des Mittelstandes. Ich bin auch heute noch davon überzeugt, dass der Mittelstand die Heimat der CDU ist. Christdemokraten können auch in Zukunft erfolgreich sein, wenn sie im Gespräch mit den Bürgern deutlich machen, dass die parlamentarische Demokratie und die soziale Marktwirtschaft, für die Christdemokraten die Fundamente gelegt haben, auch in Zukunft die Rahmenbedingungen des staatlichen Handelns bleiben müssen, um als Staat und Gesellschaft erfolgreich und vor allem menschenwürdig zu sein. Dafür muss die CDU weiterhin öffentlichkeitswirksam eintreten.“

Der am 5. Mai 1927 geborene Franz Püll trat 1941 in den Schornsteinfegerbetrieb seines Vaters ein und legte 1948 seine Meisterprüfung ab. 1958 wurde er erstmals zum Vizepräsidenten der Handwerkskammer Düsseldorf gewählt und zwei Jahre später zum Bezirksschornsteinfegermeister bestellt. 1969 ließ sich Franz Püll vom damaligen CDU-Kreisvorsitzenden und Bundestagsabgeordneten Max Vehar für die CDU gewinnen. Seine kommunalpolitische Arbeit begann als sachkundiger Bürger im Planungsausschuss und als Mitglied im Verwaltungsausschuss der Sparkasse. 1971 wählte ihn die Mittelstandsvereinigung der Mülheimer CDU zu ihrem Kreisvorsitzenden und 1990 zu ihrem Ehrenvorsitzenden.

1975 in den Rat der Stadt Mülheim gewählt, rückte er 1980 für den damals verstorbenen Landesvorsitzenden der CDU Rheinland, Heinrich Köppler, in den nordrhein-westfälischen Landtag nach, dem er bis 1995 angehören sollte.

Als Kommunal- und Landespolitiker hat Franz Püll unter anderem am ersten Landesgesetz für Immissionsschutz, an der Novellierung der Landesbauordnung und an der Einführung der Meistergründungsprämie mitgewirkt. Als Mitglied des Petitionsausschusses konnte er Bürgerinnen und Bürgern in konkreten Notlagen helfen. Seine politische Lebensleistung wurde 1988 mit dem Ehrenring der Stadt Mülheim an der Ruhr gewürdigt.